Lies zunächst die zwei Kundenrezensionen zum Buch Fundbüro. Schreib danach deine eigene Rezension (in ungefähr 100 Worten)

Rezension 1

Mit „Fundbüro" hat Siegfried Lenz ein neues Glanzstück der deutschen Literatur geschaffen. Im Mittelpunkt des Romans steht der jugendliche Henry Neff, der jenseits von Karriere und Geld sein Glück sucht. Dieses findet er in einem Fundbüro, in dem er scheinbar abgeschieden vom Rest der Welt seinen Träumen und Gedankenspielen nachgehen darf. Doch die Welt respektiert Henry Neffs Wunsch nicht. Sie will ihm keine Ruhe gönnen und sie will erst recht nicht verstehen, dass er sein Glück auf der Seite der „Verlierer" gefunden hat.

Ist „Fundbüro" nun ein Stück Kapitalismuskritik? Vielleicht ja, vielleicht ist es aber auch nur ein Buch über den ganz privaten Wunsch eines Mannes nach Ruhe. Doch unabhängig von dieser Fragestellung hat Siegfried Lenz es mal wieder geschafft, uns zu zeigen, wozu deutsche Sprache eigentlich fähig ist.


Olaf Hordenbach (http://www.amazon.de)
(verkürzt und abgeändert)

Rezension 2

Wann spielt die Geschichte? "Fundbüro" erscheint erstmals 2003. Noch gibt es die Deutsche Mark, in der Politik spricht man über die Osterweiterung der EU. Laptops finden Erwähnung. Spricht für Ende der 90er Jahre. Alles andere in diesem Buch spricht dagegen.

Im Fundbüro geht es zu, wie in einer Behörde in den 50er Jahren. Bei Studentenfeiern wird Glen Miller gespielt. Eine Motorradgang erinnert eher an halbstarke Mopedrocker als an Hells Angels.

Diese Widersprüche irritieren. Wäre der Roman in den 50er oder 60er Jahren erschienen, würde ich ihn als Manifest der Menschlichkeit, als Kampf gegen die Rationalisierung und Kälte der kapitalistischen Gesellschaft, gegen Ausländerhass und als Plädoyer für mehr Zivilcourage loben. Aber so? Siegfried Lenz, dieser großartige Schriftsteller mit seiner wunderbaren Sprache, scheint in der Neuzeit nicht angekommen zu sein.


Manfred Küper (http://www.amazon.de)
(verkürzt und abgeändert)