Shen Te ist am Anfang des Stücks Prostituierte. In vieler Hinsicht ist sie ein guter Mensch, obwohl sie daran zweifelt. Sie ist im Gegensatz zu den anderen Figuren bereit, allen zu helfen. Sie bietet zum Beispiel den drei Göttern ein Quartier für die Nacht an. Sie geben ihr dafür über tausend Silberdollar. Mit dem Geld kauft sie sich einen Tabakladen.
Durch ihre Freigiebigkeit und Naivität gerät sie in finanzielle Schwierigkeiten. Um sie herum in Sezuan wohnen viele arme Menschen, die alle Hilfe brauchen, weil sie so arm sind. Shen Te wachsen schnell die Ausgaben für ihre Wohltaten über den Kopf. Sie hilft anderen Menschen bedenkenlos und ihr droht der Ruin. Nur der erfundene Vetter kann den Laden einmal retten. Er hat im Gegensatz zu ihr einen gnadenlosen Sinn für das Geschäft und handelt oft hartherzig und brutal.
Shen Te/Shui Ta spielt dann eine Doppelrolle und in vieler Hinsicht sieht man einen Machtkampf in ihr/ihm. Wegen steigenden Drucks wird es unmöglich, diese Doppelrolle durchzuhalten. Im Prozess im Gerichtslokal in der zehnten Szene bricht diese Doppelrolle auseinander und er/sie entlarvt sich als Shui Ta und Shen Te.